Aktive 55plus Remseck
1.Tag: Anreise
Etwas beschwerliche und langwierige Anreise über Freudenstadt – Basel – Lugano – Mailand – Parma – La Spezia – Chianciano-Terme, halt mit dem Motto: „Der Weg ist das Ziel“. Dann war Hotelbezug im 3* Hotel Mizar in Chianciano Terme – „ein modernes und gepflegtes Hotel, das ruhig im Zentrum des Thermalkurortes Chianciano Terme liegt, in der herrlichen Landschaft der südlichen Toskana, Abendessen und Übernachtung.
2.Tag: Siena und Monteriggioni (keine Wanderung)
Vormittags stand Siena auf dem Programm, eine der schönsten Städte Italiens. Beim Stadtrundgang mit Stadtführer Paolo, einem kenntnisreichen Sienesen, lernten wir die Stadt des Palios, des berühmten, historischen Pferderennens, kennen, unter anderem also den muschelförmigen Platz Piazza del Campo, aber auch den prächtigen Dom, die San Domenico Kirche und noch viele andere Sehenswürdigkeiten und prächtige Paläste. Nach ausreichender Freizeit danach fuhren wir am Nachmittag nach Monteriggioni, ein kleines, malerisches Dorf auf einem Hügel mit seiner bekannten begehbaren Stadtmauer mit weiten Ausblicken ins Land und einer kleinen Piazza zum Eisschlotzen und Rittermuseum.
3.Tag: Pienza, Monticchiello und Montepulciano mit Weinprobe
Nachdem wir mit unseren drei Wander- und Kulturführerinnen Barbara, Pamela und Theresa die `Citta Ideale` von Papst Pius II, Pienza besichtigt hatten, fuhren wir zum mittelalterlichen Dorf Monticchiello. Von dort machte sich die Wandergruppe auf den Weg nach Montepulciano. Zu Beginn stiegen wir zu einem Bach ab und genossen dabei den Blick auf das Hügelmeer des Orcia-Tales. Nach einem Waldstück marschierten wir durch die fruchtbare Ebene, auf der sich große Getreidefelder und einige Weinberge ausbreiten. Wir wanderten dann durch das Gebiet des Spitzenweins „Nobile di Montepulciano“, dabei war unser Ziel der mächtige Dom San Biagio, der unterhalb des Ortes liegt. Im Ort selbst konnten wir in einem alten Weinkeller Weine der Gegend samt tollem Vesper verkosten, zusammen mit der Kulturgruppe, die mit Pamela in der Zwischenzeit Monticchiello besichtigte. Leicht beschwingt gab es vor der Heimfahrt noch eine kurze Besichtigung und Bummel durch die schöngelegene Stadt mit vielen malerischen Gassen und herrlichen Aussichtspunkten.
4.Tag: Abtei von Sant’ Antimo und Montalcino mit Weinprobe
Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus zum hochgelegenen Wanderbeginn und marschierten gemächlich durch Olivenhaine, Wälder und über sanfte Hügel mit immer wieder tollen Ausblicken auf das ganze Val d’Orcia und den über 1400 m hohen Monte Amiata. Barbara und Theresa machten immer wieder auf die besondere Pflanzenwelt aufmerksam und erzählten über Land und Leute. Wir kamen dann zur Villa a Tolli, ein gepflegtes Gehöft, das aus einem Weingut und aus fünf mittelalterlichen Bauernhöfen sowie einem Herrenhaus aus dem 17. Jh. besteht. Wir wanderten weiter auf einer schönen Panoramastrecke, später recht steil abwärts, zur Abtei von Sant’ Antimo. Die Kulturgruppe war inzwischen mit Pamela auf Besichtigungstour und traf etwas später dort ein. Nach der Besichtigung der wohl schönsten romanischen Landkirche (12. Jh.) der Toskana, die in eine Hügellandschaft mit Olivenbäumen und Zypressen eingebettet liegt und nach einer kurzen Rast brachte uns der Bus nach Montalcino, wo die Verkostung eines der berühmtesten und deshalb sehr teuren Weine, des Brunello, samt Vesper in der „Fortezza“ auf dem Programm stand. Als nicht im Programm als Überraschungsgast erschien dann auch noch Michelle Obama, wohl auch auf ToskanaTour, mit Leibwächter und viel Anhang, um auch die herrliche Aussicht von dort zu genießen. Nach einem schönen Bummel durch den beschaulichen Ort Montalcino ging es dann weiter nach Bagno Vignoni. In seiner Mitte ist nicht wie gewohnt eine belebte Piazza, sondern ein großes Thermalbecken und schon im Mittelalter und in der Renaissance war Bagno Vignoni eine prächtige Thermalanlage, ein besonderer Ort also. Kurz war dann die Heimfahrt und nach dem Abendessen war, wie an jedem Abend, ein gemütliches Beisammensitzen mit angeregten Gesprächen angesagt.
5.Tag: Trasimeno See und Isola Maggiore mit Schifffahrt
Am letzten Erlebnis- und Wandertag ging es von der Toskana auf kurzer Fahrt über die „Grenze“ nach Umbrien zum Trasimeno See, dem viertgrößte See Italiens und historisch bekannter Schauplatz einer Schlacht zwischen der römischen Armee und dem Eroberer Hannibal, dem allerdings seine gefürchteten Kampfelefanten beim Marsch über die Alpen weitgehend „abhanden“ kamen. Dennoch nutzte der begnadete Stratege Hannibal das schmale Seeufer, um die Römer ohne Kampfformation zu überfallen und vernichtend zu schlagen. Wir besichtigten am Nordufer zunächst das reizvolle Passignano sul Trasimeno mit Krämermarkt, dann fuhren wir mit dem Schiff zur malerisch gelegenen Isola Maggiore. Die Insel hat eine wunderschöne, blütenreiche Landschaft zu bieten und von erhöhter Stelle wacht eine kleine gotische Kirche über die Insel, was wir alles genussvoll erwanderten und danach die Einkehr in einem der vielen Möglichkeiten mit Blick auf den See nutzten. Viele der Kulturgruppe schlossen sich der Schiffahrt und einem dann kleinen Uferspaziergang an, für die anderen gab es einen interessanten Busausflug nach Cortona, eine terrassenförmig angelegte Stadt, deren Mauern noch auf die Etrusker zurückgehen. Im Zentrum der Stadt waren der Palazzo Comunale, zahlreiche Kirchen und Paläste zu bestaunen. Gemeinsam traf man sich dann nach Schifffahrt und Ausflug wieder am gepflegten Seeufer von Castiglione del Lago mit beherrschender Festung, zu der wir etwas anstrengend aufstiegen. Im schönen, pittoresken Örtchen gab es viele Boutiquen und Möglichkeiten, das „Dolce Vita“ nochmal bei einem Glas Wein oder Cappuccino im Freien zu genießen, bevor es zum Hotel zurück ging, wo leider schon Kofferpacken und ein letzter Ausklang angesagt war.
6.Tag: Heimreise
Nachdem wir uns am Frühstücksbuffet noch mal gestärkt hatten, traten wir mit vielen schönen und interessanten Eindrücken nach diesem harmonischen Gruppenerlebnis die Heimreise an über La Spezia – Genua – Mailand – Basel – Freudenstadt. Und mit großem Glück, weil ohne Staus, und durch gewisse „Rennfahrerqualitäten“ beim Fahrer haben wir dann etwa 15 Stunden gebraucht, davon insgesamt runde 2 Stunden Pausen, für 1.050 km. Aber es bringt alles nichts: Es ist halt weit in diese wunderschöne Landschaft und wenn man das erleben will, muss man diesen Stress und Unbequemlichkeiten einer langen Fahrt auf sich nehmen. Viel positives Feedback und lobende Worte sind inzwischen eingegangen und es bleibt festzustellen, dass diese besondere Wander- und Erlebnisreise in die Südliche Toskana 2017 – Siena und drum herum, würdig war, als 10-Jahres-Jubiläumsreise in die Annalen unseres Klubs „Aktive 55plus Remseck“ einzugehen!
Peter-Jürgen und Gudrun Gauß/27.5.2017